Rettet Pluto

Sohn und Witwe des Pluto-Entdeckers protestieren

Der Protest und die Debatte um Pluto gehen weiter. Studenten, Wissenschaftler sind in den USA auf die Straße gegangen, um mit Transparenten gegen die Degradierung Plutos zu Wege zu ziehen. Darunter auch prominente Vertreter, berichtet die Online-Redaktion von stern.de.

Ihr Motto war demnach „Größe spielt keine Rolle“. Die Protestenten kamen am Campus der Universität Las Cruces zusammen. Hier wurde im Jahr 1955 eine Astronomie-Abteilung von Pluto-Entdecker Clyde Tombaugh gegründet wurde. Mit dabei: Tombaughs Sohn Al und seine Witwe Patricia.

Unterdessen ignorieren mehr als 300 Forscher nach einem Bericht von Spiegel online die Degradierung Plutos zum Zwerg und fordern Plutos Comeback, das inzwischen einen riesigen Jubelsturm auslösen könnte. Pluto-Partys überall. Schöne Aussicht – aber leider Zukunftsmusik.

Die Schulbücher dürfen nicht neu geschrieben werden, sagte der Forscher Bernie McNamara, so lange, wie die Debatte über den Status unseres Plutos andauert. Die Kampagne der Wissenschaftler gegen die Entscheidung der Internationalen Astronomischen Union (IAU) findet Ihr hier. In der Petition, die im Rahmen einer Pressemitteilung veröffentlicht wurde, finden sich zwei zentrale Sätze:

“We, as planetary scientists and astronomers, do not agree with the IAU’s definition of a planet, nor will we use it. A better definition is needed.”

Die komplette Liste der Wissenschaftler wurde auch von Unterschriften aus Deutschland geziert, etwa von Sebastian Walter, Gerhard Neukum und Oliver Hartmann von der FU Berlin, oder Stefan Schröder vom Max-Planck-Institut. Natürlich haben stehen zwei ganz prominente Namen drauf: Dr. Alan Stern und Dr. Mark Sykes.

Stern ist sich sicher, dass er mehr Leute hinter sich hat, als auf dem Kongress der IAU in Prag für die neue Definition des Planetensystems gestimmt haben: “I believe more planetary experts signed the petition than were involved in the vote on the IAU’s petition. From the number of signatories that the petition received in a few days, it’s clear that there is significant unhappiness among scientists with the IAU’s planet definition, and that it will not be universally adopted by scientists and text book writers. To achieve a good planet definition that achieves scientific consensus will require more work”, schreibt Stern in der Pressemitteilung. Er bezeichnet die Entscheidung der IAU als Hohn.

Zur Erinnerung: Die IAU zählt fast 10.000 Mitglieder. 2500 davon waren zum Kongress nach Prag gereist. Am letzten Tag der Zusammenkunft – als Pluto aus dem Planetensystem gestrichen wurde, waren nur 428 dieser Wissenschaftler anwesend. Also 4,28 Prozent aller, die entscheidungsbefugt über eine solche wegweisende Definition sind. Wissenschaftler hatten daher noch am ersten Tag eine Vollabstimmung aller Experten per Internet gefordert, damit überhaupt ein Ergebnis zustande kommen kann, hinter dem alle stehen.

Bereits Mitte kommenden Jahres soll es eine neue Konferenz geben, damit nicht erst 2009 die Definition auf der turnusmäßigen IAU-Konferenz erneut diskutiert wird. Laut einer Aussage von Stern gegenüber der Online-Ausgabe des angesehenen Magazins New Scientists bereiten bereits zwanzig Wissenschaftler die Konferenz vor, zu der über 1000 Astronomen erwartet werden.

Save-Pluto.de wird weiter berichten und bleibt für alle Plutofreunde am Ball!

@ Al & Patricia: Wir sind bei Euch!